In der Nacht vor unserer Abfahrt bekamen die meisten von uns ziemlich wenig Schlaf ab, weil wir extrem aufgeregt und voller Adrenalin waren! Das ganze Schuljahr über hatten wir Sorge gehabt, dass Corona uns einen Strich durch die Rechnung machen könnte und wir zu Hause bleiben müssten, aber am Ende der vierten Klasse war Fortuna dann endlich doch auf unserer Seite und so starteten 41 aufgeregte Schüler und sechs Erwachsene mit dem Bus in Richtung Wien.
Nach einem Zwischenstopp am Mondsee verging die restliche Busfahrt wie im Fluge und wir staunten nicht schlecht, als Frau Eggers Stimme uns plötzlich mit den Worten „Herzlich willkommen in unserer Bundeshauptstadt Wien“ aus unseren Gesprächen riss. Schloss Schönbrunn, an dem wir auf dem Weg ins Zentrum direkt vorbeigefahren waren, hatten auf die Schnelle zwar nur die wenigsten von uns bemerkt, dafür freuten wir uns jedoch über die unzähligen McDonald’s-Filialen.
Noch vor dem Check-In im Hotel nahmen wir an einer Busrundfahrt teil und konnten uns schon einmal einen groben Eindruck von der Atmosphäre der Stadt verschaffen. Während wir im Doppeldecker ganz oben sitzen und uns den Fahrtwind um die Nase wehen lassen durften, mussten zumindest vier von sechs Lehrern im stickigen Innenraum eine Etage tiefer sitzen …
Einquartiert waren wir in einem 4-Sterne-Hotel im Zentrum und nach einer kurzen Schrecksekunde – die Klimaanlage war leider defekt – machten wir uns, vom obligatorischen Wiener Schnitzel gestärkt, direkt auf den Weg zur Donauinsel. Während die Sonne glühend rot unterging, verausgabten wir uns im größten Trampolinpark Europas.
Dienstag war der erste Tag, an dem wir morgens von unseren Lehrern geweckt wurden. Viele von uns waren allerdings schon vorher munter und warteten auf das Handy, das uns am Abend zuvor abgenommen worden war. Nach dem Frühstück fuhren wir in die Innenstadt zum ersten Programmpunkt dieses Tages: Time Travel. Im 5D-Kino wurden wir in unseren Sesseln ordentlich durchgeschüttelt – spätestens da war auch der letzte Schüler endlich munter. Wir lernten viel Neues über die Geschichte Wiens, erkannten aber auch zahlreiche Informationen als Inhalt unseres Geschichtsunterrichts wieder.
Die anschließende Führung durch die Katakomben war ein besonderes Erlebnis, das durch den Humor unseres Guides zu einem echten Highlight wurde. Auf die Frage, was denn hinter dem Gitter für Knochen zu sehen seien, erwiderte er mit einem Augenzwinkern: „Das ist unsere Zukunft!“
Nach einem Aufenthalt in der Kärntner Straße durften wir uns im Hotel für den Musicalbesuch am Abend stylen. Unsere Jungs hatten naturgemäß weniger Stylingbedarf und erkundeten währenddessen den Fußballplatz neben dem Hotel. Frau Lamprechts Angebot, das Haarstyling der Jungs zu übernehmen, lief leider ins Leere. Der Lockruf des Fußballs war einfach zu laut!
Am Mittwoch besichtigten wir die Kaiserappartements und die Silberkammer in der Hofburg. Den Bundespräsidenten haben wir zwar leider nicht gesehen, dafür aber ein Mitglied unserer Bundesregierung. Naja, das behaupten zumindest unsere Geschichtelehrerinnen.
Eigentlich wären am Mittwochnachmittag ja die großen Museen auf dem Programm gestanden. Aber es war so heiß, dass wir sogar Frau Egger von einer Planänderung auf die Donauinsel überzeugen konnten. Es war also wirklich richtig heiß! Herr Spanring und Frau Hämmerle stürzten sich selbst kurz ins kühle Nass, Hr. Schlechter musste außerplanmäßig auf Shoppingtour mit einem Schüler, dessen Hose an einer äußerst unpraktischen Stelle gerissen war, und wir hatten Spaß mit einem leicht angesäuerten Schwan, bis die Lehrer uns die weitere Kontaktaufnahme mit dem Vogelvieh verboten. Sie hatten wohl keine Lust, womöglich noch einen Unfallbericht schreiben zu müssen.
Im Escape-Room hatten wir am Abend zwar großen Spaß, jedoch zum Teil nur mäßigen Erfolg. Ein tolles Erlebnis war’s trotzdem! Nach dem Abendessen waren manche von uns noch im Park, zahlreiche Mücken allerdings auch … Und so endete dieser Ausflug ins Grüne relativ schnell.
Am Donnerstag waren wir von morgens bis abends auf den Beinen. Erst ging’s in den Tierpark, anschließend ins Schloss Schönbrunn und nach einer ersten gemeinsamen U-Bahn-Fahrt zu Madame Tussauds. Während manche ihre Hände in Wachs tauchten und andere fleißig Selfies mit Promis aus Film, Sport, Musik, Politik und Religion schossen, versuchten sich die Lehrer vergeblich am Walzerschritt.
Der letzte Programmpunkt unserer Klassenfahrt war das absolute Highlight: Wir durften in den Prater. Manche Gesichter schienen zwischendurch zwar etwas blutleer, letztlich hatten wir aber alle eine tolle Zeit und brachten ordentlich Geld unters Volk.
Unsere Wienwoche war äußerst abwechslungsreich, interessant, abenteuerlich, lustig und einfach unvergesslich. Wir bedanken uns an dieser Stelle herzlich bei unseren Lehrern und bei Hildegard, unserer lieben Schulassistentin. Wien – auf ein bald’ges Wiedersehen!